Deutsches Hugenotten-Museum Bad Karlshafen |
01.04.2024 - 31.10.2024 |
Hugenottisches HandwerkEin spezifisch hugenottisches Handwerk gibt es nicht, wohl aber handwerkliche Berufe und Tätigkeiten, die von Hugenotten im Refuge (Zufluchtsland) besonders erfolgreich ausgeübt wurden, weil sie in Deutschland wenig oder gar nicht bekannt waren. Dazu zählten vor allem Stoff und Leder verarbeitende Berufe wie Handschuhmacher (Erlangen), Strumpfwirker und Hutmacher. Um die Seidenweberei in den deutschen Territorien zu betreiben, wurden mit mehr oder weniger Erfolg (kaltes Klima) Maulbeerbäume angebaut. Sie sollten den Seidenraupen Futter liefern, aus deren Kokons die Rohseide gewonnen wurde. Besser gelang den Réfugiés in Deutschland im warmen Rheintal (bei Karlsruhe) und an der Oder (bei Schwedt) der Tabakanbau. Auch feines Schuhwerk, Perücken und Knöpfe produzierten hugenottische Handwerker. Die 1751-1772 entstandene Enzyklopädie des Philosophen und Schriftstellers Denis Diderot (1713-1784) und des Mathematikers und Physikers Jean le Rond d'Alembert (1717-1783) zeigt in den von verschiedenen Künstlern gezeichneten und anschließend radierten Darstellungen die handwerklichen Produktionsvorgänge im 18. Jahrhundert. Zu jedem Handwerk werden in der Enzyklopädie auch Handwerkszeug und Produktionsmittel visualisiert, die in der folgenden Bildauswahl jedoch nicht enthalten sind. Ergänzend zu Diderot werden dagegen einige Handwerksbilder aus dem Basedow'schen Elementarwerk aufgeführt, das 1785 in Leipzig erschien. Die Entwürfe der Radierungen stammen von dem hugenottischen Künstler Nikolaus Daniel Chodowiecki (1726-1801), der Gemeindeglied der Französischen Kirche zu Berlin war. Hugenottisches Handwerk in BildernDie Galerie startet mit einem Klick auf weiter »». |
© Deutsches Hugenotten-Museum 2024 |